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Wir wandern im Huerquehue-Nationalpark morgens im Nebel steil den Berg nach oben. Wenn der Wind kurz den Nebel aufreißt, sehen wir Baumkronenschatten oder einen See neben uns. Uns fällt vor allem der Geruch auf: Dieser valdivianische Regenwald riecht nach Pizzagewürz!
Nach gut einer Stunde steigen wir zum ersten Wasserfall hinunter. Nach einer weiteren Stunde und 700 Höhenmetern wird der Weg flacher, wir stehen am Bergsee „Laguna Chico" und in dem Moment reißen auch die Wolken auf. In den Nebelfetzen tauchen dann die Araukarien auf - die „Andentannen". Das sind eigentlich „lebende Fossilien", weltweit verbreitet auf Gondwanaland in den Zeiten der Saurier. Urtümliche Nadelbäume, die nach der Kontinentaldrift ihre nächsten Verwandten in Australien und Neuseeland haben. Und auf Neuseeland finden sich dann deren Cousins - die uns wohl bekannten Kauri-Bäume, und die anderen Cousins in Südostaustralien, die erst kürzlich entdeckten letzten 100 Exemplare der Wollemien. Fanden wir natürlich wieder spannend.
Wir wandern durch den Urwald an mehreren Bergseen vorbei (Laguna Verde, Laguna Los Patos, Lago Huerquehue und Lago Tore). Im Unterholz befindet sich Bambus, wilde Fuchsien und weiteres blühendes Gesträuch und Bettina behauptet, einen Kolibri gesehen zu haben (was ihr eigentlich niemand glaubt). In dem ganzen Nationalpark stehen uralte, große Bäume (Nothofagus, Pseudocarpus, …) und oberhalb von 1000m massenweise Araukarien. In den Seen liegen verwitterte Baumstämme, die aussehen, wie Krokodilrücken.
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