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Nach einer langen, kurvigen, steil ansteigenden und vor allem stockdunklen Fahrt Richtung Osten stehen wir in der Morgendämmerung in einer Vulkansenke voller Dampf. Um uns herum blubbert, plätschert und sprotzt es, ein leichter Schwefelgeruch und die Morgendämmerung beleuchtet allmählich die Szenerie. Wir stehen in den Anden am schneebedeckten Vulkan Putana zwischen 80 Tatio-Geysiren und die zeigen sich morgens um halb Sieben in Bestform. Bis zu 6m hoch wird das Wasser ausgespuckt. Und da um diese Uhrzeit bei 4280m über den Meeresspiegel die Temperatur -30°C haben kann (also bei uns waren es nur -4°C…) beleuchten die Sonnenstrahlen ein entsprechend schauriges Schauspiel. Außerdem hatte uns Mario mehrfach gewarnt, die ausgelegten, rotbemalten Steingrenzen oder Mauern nicht zu überschreiten, da hier schon viele Menschen verbrüht wurden oder gar in einem heißen Schlammloch vollständig verschwunden seien…. Wir sind allerdings viel zu müde, um abenteuerlustig zu sein. Die Höhe macht uns schon beim schnellen Gehen zu schaffen, wir wärmen uns im Auto wieder auf und gucken von dort aus nochmals auf das weltweit drittgrößte Geysierfeld.
Bei der Rückfahrt staunen wir weiter - über die grandiose Landschaft, die wir auf dem dunklen Hinweg nicht sehen konnten. Am Lago Putana finden wir Blässhühner mit Bollenhut, die auf Seegras-„Häuschen" nach „Schwarzwaldmädels" rufen. Alle Vögel, die wir dort sehen, haben irgendwo einen gehörigen Blaustich. Weiter unten am Rio Putana treffen wir Vikunias und Lamas und nochmal weiter unten durchfahren wir ein Tal voller 6-8m hoher Säulenkakteen. Hier zählen wir insgesamt 28 sichtbare Vulkane um uns herum. Nachdem Markus endlich einen Skorpion unter einem Stein freigelegt hat, ist die zugehörige Gefühlsentwicklung recht unterschiedlich.
Nach dem Mittagsschläfchen fahren wir zum Sonnenuntergang ins „Valle de la Luna" - ein sehr trockener Wüstenabschnitt am Rand der Ebene mit bizarren, gekippten, getupften, steilen und lustigen Felsformationen, Salzkristallen, hohen Sanddünen , berühmten Natur-Skulpturen und vielen Touristen. Die Felsen und die Andenvulkane werden nochmals in rosa Licht getaucht, dann ist die Sonne weg und die Temperatur sinkt. Nach dem Abendessen setzen wir uns ins Auto, fahren ein paar Kilometer und schauen noch ein bisschen in den Nachthimmel…
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